Tanz in den Mai

 

Mir war nicht besonders wohl zu Mute, als ich mitten in der Nacht über die einsame Wiese lief. Der Mond war von düsteren Wolken verhangen und ich hoffte inständig, dass es nicht anfangen würde zu regnen. Zum hundertsten Mal dachte ich, dass ich den Auftrag hätte ablehnen sollen. Was hatte mich nur geritten, ihn anzunehmen? Wenn die alte Dame nicht eine so gute Freundin meines verstorbenen Vaters gewesen wäre, hätte ich niemals zugestimmt. Zu spät, jetzt konnte ich nicht mehr zurück.

 

 

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Kopf oder Zahl

Kennst du dieses Gefühl, wenn du eine Münze wirfst und darauf wartest, dass sie in deine Hand zurückfällt, damit du sie dir auf den Rücken der anderen Hand schlagen kannst und sie dir sagt, wofür du dich entscheiden sollst? Aber du hast die Münze lausig geworfen und du schaffst es nicht, sie wieder aufzufangen, und du must ihr dabei zusehen, wie sie zwischen deinen Füßen im Gully landet.

 

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Die Getränke gehen heute aufs Haus

 

»Ein Gedeck!«

Karlheinz hatte nicht einmal die Jacke ausgezogen, als er seine Bestellung quer durch den Raum brüllte. Aber das war ich ja gewöhnt. Ich zapfte zuerst in Ruhe sein Pils. Den Korn goss ich erst nach den exakt sieben Minuten ein, die ein gutes Pils nun einmal brauchte. Der Schnaps war randvoll, damit er sich nicht wieder beschwerte, ich würde ihn betuppen. Heute schien er zumindest halbwegs erträgliche Laune zu haben, also könnte es ein guter Tag werden. Was man hier drin schon gut nannte, in einer Eckkneipe, der einzigen im Dorf.

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Hoje as bebidas são por conta da casa (Die Getränke gehen heute aufs Haus)

 

"Uma imperial e um bagaço"

O Karlheinz ainda não sequer tinha tirado o casaco quando ele gritou o seu pedido para outro lado da taberna. Mas eu já estava habituada a isso. Primeiro tirei com toda a calma a sua imperial. Só despejei o bagaço após exatamente os sete minutos que sempre levava a tirar uma boa imperial. O bagaço estava cheio até à borda para ele não se queixar novamente que eu o enganava. Hoje ele, pelo menos, parecia estar com um humor relativamente tolerável, portanto poderia vir a ser um bom dia. O que se poderia chamar de bom aqui dentro, numa taberna de esquina, a única da aldeia.

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Freier Fall

Als kleiner Junge hatte er es schon einmal gespürt, dieses Herzklopfen, so laut, dass es alle anderen Geräusche übertönte. Das Rufen der anderen Kinder war nur noch wie durch meterdicke Watte wahrnehmbar gewesen, wie sie ihn erst anfeuerten, versuchten, ihm Mut zu machen, bis der erste anfing zu lachen:

 

"Der traut sich nicht, Peter ist ´ne feige Sau, Muttersöhnchen!"

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Queda livre (Freier Fall)

Quando era um rapazito, ele já tinha sentido uma vez, aquele batimento do coração, tão alto, que abafava todos os outros ruídos.

O chamar das outras crianças só lhe era perceptível como que atras de algodão muito grosso, quando eles o começaram a incentivar, e tantavam encorajá-lo até que o primeiro desatou a rir.

 

 

"Ele não tem coragem. O Peter é um medroso, um menino da mamã!"

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Zweite Chance

Das alte grüne Telefon war ihr bereits während der Wohnungsbesichtigung aufgefallen. Es stand in einer kleinen Nische im Flur und sah so aus, als sei es immer schon dort gewesen. Lena wusste nicht, wann sie zuletzt ein Telefon mit Wählscheibe gesehen hatte, und sie brauchte eine Weile, bis ihr wieder einfiel, wie es funktioniert. Nicht, dass sie geglaubt hätte, dass es angeschlossen sei, aber intuitiv wählte sie die alte Rufnummer ihres Elternhauses, die sie als Kind so oft benutzt hatte.

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Segunda oportunidade (Zweite Chance)

 

O velho telefone verde já lhe tinha chamado a atenção durante a visita ao apartamento. Ele estava num pequeno nicho no corredor e parecia que sempre tinha estado ali. A Lena não sabia quando ela tinha visto pela última vez um telefone com disco e demorou algum tempo até se lembrar novamente de como funciona. Não que tivesse acreditado que o telefone estava ligado mas intuitivamente marcou o velho numero da casa dos pais que ela tinha usado tantas vezes em criança.

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Der Spiegel

Buntes Treiben empfängt mich, als ich den Schlagbaum durchschreite, den ein Ritter mir augenzwinkernd öffnet. Da ich in Gewandung unterwegs bin, darf ich umsonst passieren. Ich liebe Mittelaltermärkte mehr als alles andere auf der Welt. Die besondere Atmosphäre, die Kostüme, Händler, die versuchen in einer alten Sprache zu sprechen, der Duft nach Fettgebackenem, Gewürzen und Grillfleisch, Holzgeschirr und Tonbecher. Ein Schmied schlägt lautstark auf sein Eisen, ein Feuerspucker unterhält seine Zuschauer, die es sich auf den Strohballen gemütlich gemacht haben, die den kleinen Marktplatz säumen. Ich tauche sofort ein in diese andere Welt ...

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O espelho (Der Spiegel)

 

Uma agitação muito animada recebe-me quando passo a cancela que um cavaleiro medieval me abre piscando um olho. Como ando vestida com roupagem da época posso entrar sem pagar. Adoro feiras medievais mais do que qualquer outra coisa no mundo. O ambiente especial, os trages, feirantes, que tentam falar numa lingua antiga, o cheiro a farturas, especiarias e carne grelhada, loiça de madeira e copos de barro. Um ferreiro bate no seu ferro com grande barulho, um cuspidor de fogo entretem os seus espectadores, sentados confortávelmente em cima dos fardos de palha que cercam o pequeno largo da feira. Eu mergulho imediatamente neste outro mundo…

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Seelenfänger

Der kaputte Typ kam nur zufällig an diesen Ort. Es war ohnehin vollkommen egal, wo er sich aufhielt, für ihn war es überall die Hölle. Wann genau es angefangen hatte, konnte er nicht mehr sagen. Die vielen Drogen verzerrten seine zeitliche Wahrnehmung. Und nicht nur die. Manchmal war er sich nicht sicher, was real war und was er phantasierte. Was ja auch kein Wunder war. Wenn er jemandem davon erzählen würde, jeder würde ihn für verrückt erklären. Oder denken, dass er auf 'nem verdammt schlechten Trip festsaß. Und manchmal wünschte er sich das sogar. Dann könnte er die Drogen einfach absetzen, und irgendwann wäre alles wieder normal. Aber das würde so nicht funktionieren. Und nüchtern wäre das alles nicht zu ertragen. So hatte er wenigstens keine Angst. Meistens zumindest.

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Apanhador de almas (Seelenfänger)

 

O tipo destroçado veio para este lugar só por acaso. Era-lhe de qualquer modo completamente indiferente onde ele ficava, pois todo lado para ele era um inferno. Ele já não conseguia dizer quando aquilo exatamente tinha começado. As muitas drogas distorciam a sua percepção temporal. E não só essa. Às vezes ele não tinha a certeza, do que era real e do que estava a imaginar. O que não era nada de admirar. Se ele contasse isso a alguém, todo o tomariam por maluco. Ou pensariam que ele andava numa trip bastante má. E ás vezes ele desejava até que assim fosse. Então ele poderia simplesmente deixar as drogas e algum dia tudo estaria outra vez normal. Mas isso não iria funcionar assim. E sem drogas tudo isso seria insuportavel. Pelo menos assim ele não tinha medo. Na maioria das vezes ao menos.

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Das Café am Montmartre

Ich weiß nicht mehr genau, wann ich ihr zum ersten Mal begegnet bin. Die Erinnerung daran ist verschwommen, wie so viele. Ich war in dieses Café am Montmartre gegangen, "La Mère Catherine", das klang so herrlich familiär und gemütlich, ein guter Ort, um sich inspirieren zu lassen. Ich hatte schon viel zu lange nichts Vernünftiges mehr zu Papier gebracht, eine echte Krise, mir wollte einfach absolut nichts einfallen. Als Schriftsteller war ich allerdings davon abhängig, immer neue Ideen zu entwickeln, aber im Moment war ich weit davon entfernt, mich zu meiner Berufswahl zu beglückwünschen. Ich stand kurz vor der Entscheidung, alles aufzugeben und mir eine Arbeit als Büroschreiber zu suchen, aber einen letzten Versuch wollte ich noch wagen. Vielleicht würde mir die Nähe zu anderen Künstlern helfen, ihre Aura auch meinen Gedanken irgendwie Flügel verleihen können, wer weiß.

 

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Wolfsmond

 

Sein Herz klopfte wie wild, als er sie zum ersten Mal auf den Bilddateien entdeckte. Eine junge Wölfin, die nachts an der Wildkamera vorbeilief. Im Rahmen seiner Promotionsarbeit kartierte er einen Teil des Biosphärenschutzgebietes auf der Schwäbischen Alb. Um eine Idee über den Tierbestand zu bekommen, hatte er einige Wildkameras aufgestellt. Bisher war enttäuschend wenig zu sehen. Wenn die Kamera überhaupt ausgelöst wurde, dann meist durch Vögel. Er hatte schon darüber nachgedacht, das Gebiet zu wechseln, und jetzt das. Der erste Wolf, der in diesem Teil von Baden-Württemberg gesichtet wurde, und das von ihm. Das war der absolute Jackpot.

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Lua lupina (Wolfsmond)

 

O seu coração começou a bater ferozmente quando ele a desobriu, pela primeira vez, nas pastas das fotografias. 

Uma jovem loba que de noite passou em frente da câmera de vigilância da vida selvagem. No âmbito da sua tese de doutoramento ele mapeou uma parte de zona de reserva natural da região Schwäbische Alb. Para obter uma ideia sobre a população animal, ele tinha montado algumas destas câmeras. Desanimadoramente, até agora aparecia pouca coisa. Quando a câmera era ativada, era a maior parte das vezes por pásseros. Ele já tinha pensado em mudar de área e agora isto. O primeiro lobo, que foi avistado naquele parte de Baden-Württemberg e logo por ele. Aquilo foi um verdadeiro jackpot.

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Der See

Wir waren Helden des Sommers. Für drei Wochen gehörte uns die ganze Welt, und aus unserer Sicht bestand sie aus einem Sechsbettzimmer, das wir uns teilten, dem kleinen separaten Wohnzimmer nur für uns Kinder mit einem großen alten Ledersofa, zwei Sesseln und jeder Menge Kissen zum gemütlich drauf Rumlümmeln, dem Wald, der direkt hinter dem Ferienhaus anfing, das unsere Eltern für drei volle Wochen gemietet hatten und für uns ein riesiger Abenteuerspielplatz war, und natürlich dem See, der vom Ferienhaus nur einen Steinwurf entfernt lag. Der See war bei gutem Wetter unser erklärter Lieblingsort, die Erwachsenen machten schon Witze darüber, dass uns bald Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen würden, wenn wir weiter so viel im Wasser wären. Aber was hätte es auch Schöneres geben können.

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O lago (Der See)

 

Nós éramos heróis do verão. Durante três semanas pertencia-nos todo o mundo. Do nosso ponto de vista ele consistia duma camarata com seis camas que compartilhavamos da pequena sala de estar separada apenas para nós crianças com um grande e velho sofá de cabedal, duas paltronas e uma grande quantidade de almofadas para passarmos o tempo sem fazer nada comfortávelmente em cima delas, da floresta, que come começava imediatamente atrás da casa de férias que os nossos pais tinham alugado por três semanas e que para nós era um enorme parque de aventura e naturalmente o lago que ficava apenas a distancia de uma pedrada da casa de férias. Com bom tempo o lago era declaradamente o nosso lugar preferido. Os adultos até faziam piadas sobre isso, dizendo que em breve nos iam crescer membranos entre os dedos, se continuáessemos a passar tanto tempo dentro de água. Mas o que é que poderia haver de mais agradável.

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