Jetzt sitze ich hier
Jetzt sitze ich hier
Und mache mir Gedanken,
Aber wie macht man Gedanken,
Sind sie nicht schon da?
Also müsste es heißen
Jetzt sitze ich hier
Und habe Gedanken,
Aber ist das wahr?
Manchmal fällt mir nichts ein,
Dann sind da keine Gedanken,
Also müsste es heißen
Jetzt sitze ich hier.
Nostalgie
Mit wehmütigem Blick
Durchforsten unsere Gedanken
Das was früher
Meistens besser war
Doch war es wirklich
So oder so ähnlich?
Wir nostalgieren
Denken die Vergangenheit wahr
Legen Sehnsucht in die Zeit
Die uns viel schöner
Langsamer und freier
Als so manches, was heute davon bleibt
Erscheint
Sehnsucht
Nebenan erklingt
Traurig fröhliche Musik
Der Kaffee duftet
Nach bittersüßer Sehnsucht
Auf ihren Lippen
Der Geschmack des Südens
Sie träumt sich hinfort
Mit jedem Schluck, jedem Takt
Morgen geht die Sonne auf
Und vielleicht
Fährt sie noch einmal
Zu ihm
Schmetterling
Fast vergessen ist die Zeit,
In der als Puppe es dir scheint
Als ob der Ast dein ganzes Wesen
Und du ein unbeweglich’ Ding,
Das nichts als – in der Gegend hing.
Kleine Raupe, einst gewesen,
Schwing als Schmetterling durchs Leben
Wolkenleicht und flügelfrei
Zu üppig bunten Blütenmeeren.
Überall auf der Welt
Kann ich sagen
Ihr versteht mich nicht,
Ihr sprecht nicht meine Sprache
Nur nicht hier.
Hier trage ich
Mein Herz auf der Zunge
Und meine Wahrheit auf Händen
Hier liege ich selten falsch
Und niemals quer
Hier atme ich Vergangenheit
Und tanke Sehnsucht,
Verabschiede mich mit Wehmut
Und nie für immer.
Wann ist ungewiss,
Doch dass wir uns wiedersehen
Ist ein unausgesprochenes Versprechen
An meine Heimat.
Perfekt
Heute fehlt in der Suppe das Salz,
Aber das hat dich noch nie gestört,
Mir ist, als hätte ich erst gestern gehört,
Wie du zu mir sagtest, also falls
Du die Suppe noch einmal aufwärmen magst,
Solltest du sie etwas kräftiger würzen,
Dann schmeckt sie morgen
Nicht mehr so fad
Und auch den Pudding musst du nicht stürzen,
Könnte sein, er verletzt sich gar.
Ist schon seltsam, dass wir zwei uns fanden,
Im Leben nebeneinander stranden,
Nicht nur beim Kochen das perfekte Paar.
Warten
Das Warten wird zum Grundrauschen
Im weißen Nichts
Eines virtuellen Warteraumes.
Der Zeiger bewegt sich,
Tickt aber nicht,
Nicht einmal leise.
Wie sehne ich ihn herbei,
Den Raum voller Menschen,
Voller Menschlichkeit.
Kleine Monster
Auf winzig kleinen Pfotenballen
Schleichen Monster durch die Nacht
Lassen sich durch Fenster fallen
Leise, dass kein Mensch erwacht.
Sie trippeltrappeln durch das Zimmer
Während sie durch Schatten huschen
Man erwischt sie nie und nimmer
Weil sie ihr Dasein gut vertuschen.
Erst am allernächsten Morgen
Merkt man, dass was anders ist
Wundert sich und macht sich Sorgen
Ob man jetzt den Kopf vergisst.
Dieses Buch, lag’s nicht da drüben
War das Fenster denn nicht zu
Und was machen nur die Rüben
In dem alten Kinderschuh?
Man fällt ins Grübeln, weiß nicht weiter
Will über’n Kopf die Decke zieh’n
Und die Monster kichern heiter
Während sie dem Tag entfliehen.
Diese Viecher, diese Biester
Haben Unsinn nur im Sinn
Da hilft kein Fluchen und kein Priester
Mit Monstern ist die Ruh’ dahin.
Wahre Kunst
Wer entscheidet, was wahre Kunst ist
Und was nur ein vager Versuch
Etwas zu schaffen, das den Menschen anspricht
Ihn berührt, wie ein seidenes Tuch.
Man muss die Kunst nicht vollends begreifen
Nicht einmal mögen, das wäre zu viel
Doch wer Kunst erkennt, wenn er sie ansieht,
Fühlt Sehnsucht, Wahrheit, Euphorie.
Du und ich
Solange wir unsere Wege gemeinsam gehen,
Sind sie halb so lang,
Weniger holprig und steil.
Solange wir unsere Täler zu zweit durchqueren,
Sind sie nicht eng und finster,
Sondern sonnendurchflutet und weit.
Mit dir ist alles leichter,
Mit dir fällt das Träumen nicht so schwer.
Zu zweit werden wir alles schaffen,
Und gemeinsam in die Zukunft sehen.
Die beste Zeit ist jetzt
Die Welt entdecken
Bei Tag und bei Nacht
Es ist ungebremste Freude
Die in Kinderaugen lacht.
Erste Liebe erfahren
Schmetterlinge im Bauch
In jungen Jahren
Ist der Zweifel Schall und Rauch.
Hadern und Zaudern
Ist für später, nicht akut
Selbstsicherheit bringt Hoffnung,
Schützt vor Zweifeln und macht Mut.
Energie und Tatendrang
Nimmst du mit für eine Weile
Dir geht´s gut, du fühlst dich wohl
Liebst die Hektik und die Eile
Bis die Zeiten sich verändern
Nicht mehr alles wichtig scheint
Zwischen Gestern und heute
Stehen Entscheidungen bereit.
Was sind jetzt noch deine Pläne,
Wie sieht für dich das Morgen aus?
Egal was dann im Alter käme
Du machst für dich das Beste draus.
Und die wichtigste Erkenntnis
Für jeden, der das Leben schätzt
Es ist nie zu spät für etwas,
Denn die beste Zeit ist jetzt!