DEZember

Jetzt sitze ich hier

 

Jetzt sitze ich hier

Und mache mir Gedanken,

Aber wie macht man Gedanken,

Sind sie nicht schon da?

Also müsste es heißen

Jetzt sitze ich hier

Und habe Gedanken,

Aber ist das wahr?

Manchmal fällt mir nichts ein,

Dann sind da keine Gedanken,

Also müsste es heißen

Jetzt sitze ich hier.


november

 Nostalgie

 

Mit wehmütigem Blick

Durchforsten unsere Gedanken

Das was früher

Meistens besser war

Doch war es wirklich

So oder so ähnlich?

Wir nostalgieren

Denken die Vergangenheit wahr

Legen Sehnsucht in die Zeit

Die uns viel schöner

Langsamer und freier

Als so manches, was heute davon bleibt

Erscheint

 


oktober

 

Sehnsucht

 

Nebenan erklingt

Traurig fröhliche Musik

Der Kaffee duftet

Nach bittersüßer Sehnsucht

Auf ihren Lippen

Der Geschmack des Südens

Sie träumt sich hinfort

Mit jedem Schluck, jedem Takt

Morgen geht die Sonne auf

Und vielleicht

Fährt sie noch einmal

Zu ihm 


september

Schmetterling

 

Fast vergessen ist die Zeit,

In der als Puppe es dir scheint

Als ob der Ast dein ganzes Wesen

Und du ein unbeweglich’ Ding,

Das nichts als – in der Gegend hing.

 

Kleine Raupe, einst gewesen,

Schwing als Schmetterling durchs Leben

Wolkenleicht und flügelfrei

Zu üppig bunten Blütenmeeren.

 


august

 

Überall auf der Welt

Kann ich sagen

Ihr versteht mich nicht,

Ihr sprecht nicht meine Sprache

Nur nicht hier.

Hier trage ich

Mein Herz auf der Zunge

Und meine Wahrheit auf Händen

Hier liege ich selten falsch

Und niemals quer

Hier atme ich Vergangenheit

Und tanke Sehnsucht,

Verabschiede mich mit Wehmut

Und nie für immer.

Wann ist ungewiss,

Doch dass wir uns wiedersehen

Ist ein unausgesprochenes Versprechen

An meine Heimat.


juLi

 

Perfekt

 

Heute fehlt in der Suppe das Salz,

Aber das hat dich noch nie gestört,

Mir ist, als hätte ich erst gestern gehört,

Wie du zu mir sagtest, also falls

Du die Suppe noch einmal aufwärmen magst,

Solltest du sie etwas kräftiger würzen,

Dann schmeckt sie morgen

Nicht mehr so fad

Und auch den Pudding musst du nicht stürzen,

Könnte sein, er verletzt sich gar.

 

Ist schon seltsam, dass wir zwei uns fanden,

Im Leben nebeneinander stranden,

Nicht nur beim Kochen das perfekte Paar.


juni

Warten

 

Das Warten wird zum Grundrauschen

Im weißen Nichts

Eines virtuellen Warteraumes.

 

Der Zeiger bewegt sich,

Tickt aber nicht,

Nicht einmal leise.

 

Wie sehne ich ihn herbei,

Den Raum voller Menschen,

Voller Menschlichkeit.


MAi

Kleine Monster

 

Auf winzig kleinen Pfotenballen

Schleichen Monster durch die Nacht

Lassen sich durch Fenster fallen

Leise, dass kein Mensch erwacht.

 

Sie trippeltrappeln durch das Zimmer

Während sie durch Schatten huschen

Man erwischt sie nie und nimmer

Weil sie ihr Dasein gut vertuschen.

 

Erst am allernächsten Morgen

Merkt man, dass was anders ist

Wundert sich und macht sich Sorgen

Ob man jetzt den Kopf vergisst.

 

Dieses Buch, lag’s nicht da drüben

War das Fenster denn nicht zu

Und was machen nur die Rüben

In dem alten Kinderschuh?

 

Man fällt ins Grübeln, weiß nicht weiter

Will über’n Kopf die Decke zieh’n

Und die Monster kichern heiter

Während sie dem Tag entfliehen.

 

Diese Viecher, diese Biester

Haben Unsinn nur im Sinn

Da hilft kein Fluchen und kein Priester

Mit Monstern ist die Ruh’ dahin.


april

Wahre Kunst

 

Wer entscheidet, was wahre Kunst ist

Und was nur ein vager Versuch

Etwas zu schaffen, das den Menschen anspricht

Ihn berührt, wie ein seidenes Tuch.

 

Man muss die Kunst nicht vollends begreifen

Nicht einmal mögen, das wäre zu viel

Doch wer Kunst erkennt, wenn er sie ansieht,

Fühlt Sehnsucht, Wahrheit, Euphorie.


MÄRZ

Du und ich

 

Solange wir unsere Wege gemeinsam gehen,

Sind sie halb so lang,

Weniger holprig und steil.

Solange wir unsere Täler zu zweit durchqueren,

Sind sie nicht eng und finster,

Sondern sonnendurchflutet und weit.

 

Mit dir ist alles leichter,

Mit dir fällt das Träumen nicht so schwer.

Zu zweit werden wir alles schaffen,

Und gemeinsam in die Zukunft sehen.

 


FebruAR


JANUAR

Die beste Zeit ist jetzt

 

Die Welt entdecken

Bei Tag und bei Nacht

Es ist ungebremste Freude

Die in Kinderaugen lacht.

 

Erste Liebe erfahren

Schmetterlinge im Bauch

In jungen Jahren

Ist der Zweifel Schall und Rauch.

 

Hadern und Zaudern

Ist für später, nicht akut

Selbstsicherheit bringt Hoffnung,

Schützt vor Zweifeln und macht Mut.

 

Energie und Tatendrang

Nimmst du mit für eine Weile

Dir geht´s gut, du fühlst dich wohl

Liebst die Hektik und die Eile

 

Bis die Zeiten sich verändern

Nicht mehr alles wichtig scheint

Zwischen Gestern und heute

Stehen Entscheidungen bereit.

 

Was sind jetzt noch deine Pläne,

Wie sieht für dich das Morgen aus?

Egal was dann im Alter käme

Du machst für dich das Beste draus.

 

Und die wichtigste Erkenntnis

Für jeden, der das Leben schätzt

Es ist nie zu spät für etwas,

Denn die beste Zeit ist jetzt!