DEZEMBER
Kein einfaches Jahr
Wir hatten wahrlich
Kein einfaches Jahr
Voller Sorgen und Ängste,
Das Ende nicht absehbar
Die Bevölkerung gespalten,
Die Zeiten skurril,
Wie wird es werden,
Wann wird es zuviel?
Normalität und Routine,
Wer hätte gedacht, wie sehr das fehlt,
Neuerungen gab es viele,
Ich habe sie irgendwann nicht mehr gezählt.
Es bleibt nur die Hoffnung
Auf eine bessere Zeit,
Auf eine Rückkehr des Lebens
Mit Leichtigkeit.
Nächstes Jahr wird alles besser,
Wie schön das doch klingt
Und wie würde es mich freuen,
Wenn es auch gelingt.
Ich bin kein Mensch für Gebete,
Doch ich glaube daran,
Dass es nächstes Jahr
Nur aufwärtsgehen kann.
NOVEMBER
Leidenschaft
Wer gerne singt
Mit wahrer Passion
Trifft in dein Herz,
Wenn auch nicht jeden Ton.
Wer gerne tanzt,
Wie neu erwacht,
tanzt in deine Seele,
Auch ohne Gefühl für Takt.
Wer gerne malt,
Mit den Farben spielt,
Schafft große Kunst,
Sind auch die Linien schief.
Was du auch tust,
Tu es mit Leidenschaft,
Spüre das Glück,
Das deine Begeisterung dir verschafft.
OKTOBER
Wie ein flüchtiger Schatten
Huscht sie durch die Nacht
Hat manch ängstliche Seele
Um ihren Schlaf gebracht.
In alten Gemäuern
Fühlt sie sich zuhaus’
Wo verlischt des Herdes Feuer
Geht sie gerne ein und aus.
Zu dunkelster Stunde,
Sie findet spielend ihren Weg,
Sei mit dem Teufel im Bunde
So wirds ihr ausgelegt.
Ihr Ruf verhallt in unseren Ohren
Frequenzen, ungehört
Selbst das Flattern ihrer Flügel
Hat noch niemanden gestört.
Warum schürt sie dennoch Ängste,
Wer glaubt heute noch, sie beißt?
All der Ekel und das Schaudern
Weil man wenig von ihr weiß.
Dabei ist sie sehr possierlich
Trinkt kein Blut und auch kein Bier
Meist benimmt sie sich manierlich,
Die Fledermaus, das süße Tier.
SEPTEMBER
Alles hat seine Zeit
Es gibt die Zeit für Rebellion und Aufruhr,
Laut zu werden, die Meinung kundzutun.
Es gibt die Zeit, sich für sein Recht zu wehren,
Sich einzusetzen für Verbesserung.
Es gibt die Zeit und wird sie wieder geben,
Aber nicht jetzt, nicht mitten im Tumult.
Jetzt ist die Zeit, die Krise auszuhalten,
Es ist die Zeit für Ruhe und Geduld.
Es ist die Zeit, sich ehrbar zu verhalten,
Und nicht zu prüfen, bei wem liegt hier die Schuld.
Jetzt ist die Zeit, an Fakten nicht zu zweifeln,
Dem Staat die Hoheit zu gestehen,
Dass er in unserem Sinn entscheidet,
Und diesen Weg gemeinsam mit zu gehen.
Jetzt ist die Zeit, solidarischer zu denken,
Es ist die Zeit, selbstlos und gut zu sein.
Es ist die Zeit, Mitmenschen zu beschenken,
Mit Rücksichtnahme, Verzicht auf Eitelkeit.
Den Egoismus endlich zu vergessen,
Zu zeigen, dass man auch an andere denkt.
Sich durch Verzicht an seiner Größe messen,
Das ist die Zeit, seid Ihr dazu bereit?
AUGUST
Sommer
Lavendelabendduft,
Der Klang des Sommers
Zirpt in meinen Ohren.
Magie liegt in der Luft,
Ich habe mich
Auf Wärme eingeschworen.
Entspannt, gelöst, die Zeit gedehnt,
Der Tag hat mehr
Als vierundzwanzig Stunden.
Der Mensch genießt,
Lehnt sich zurück und lässt
Verheilen seine groß’ und kleinen Wunden.
Das Sommerloch, so klar und unbeschwert
Wie eine flauschig weiche Decke.
Einmal im Jahr das Kindsgemüt zurück
Kein Zweifel, nichts wovor ich jetzt erschrecke.
Ich lass es zu, lass mich durch Wattebäuschchen treiben,
Ging es nach mir, der Sommer dürft
Von heute an für immer bei mir bleiben.
JULI
Dieses Jahr werden wir nirgendwohin gehen
Ob nach Norden, Süden, Ost oder West
Mein Entschluss für diesen Sommer steht fest
Koffer, du bleibst in der Ecke stehen.
Es tut mir leid, kleiner Koffer, du kommst hier nicht weg
Wirst keine prachtvollen Städte sehen
Nicht am Strand in der gleißenden Sonne stehen
In diesem Jahr kommst du kein bisschen vom Fleck.
Lieber Koffer, sei nicht traurig, gräme dich nicht
Die Zeit wird kommen, da erfüllst du deine Pflicht
Jetzt müssen wir aber zusammen warten
Komm, setz dich mit mir solang in den Garten.
In ein schattiges Plätzchen, oder doch in die Sonne?
Spür die Entspannung, die Freude, die Wonne
Hat man es sich daheim erst gemütlich gemacht
Ist Urlaub zu Hause doch die wahre Pracht.
JUNI
Der Traum vom Meer
Feiner Sand zwischen den Zehen
Ein Hauch von Algen
Liegt in der Luft
Die leichte Brise
Weht mir entgegen
In der Hand fünf Muscheln
Gefunden, gesucht.
Das Meer lebt tief
In meinen Gedanken
Oft träum ich mich hin,
Sehne mich fort
Voll Dankbarkeit
Dass die Erinnerung
Mich fühlen lässt
Diesen Sehnsuchtsort.
MAI
APRIL
Ein neuer Tag
Das Leben ist still
In dieser Zeit
Die Hektik verliert sich
Im Raum, in Ewigkeit.
Ruhe bringt die Gedanken nach vorn,
Spült sie frei, lässt sie fließen
Mal langsam, mal mit Zorn.
Lass sie nicht kreisen,
Rotieren ohne Ziel
Gedankenkarussell ermüdet,
Vertane Zeit, falsches Spiel.
Erst wenn das Denken
Sich anfühlt wie ein Traum,
Ist die innere Ruhe
Dein einzig wahrer Raum.
Verlier nicht den Fokus
Gib der Wehmut nicht nach
Auch nach dem Heute
Kommt irgendwann
Ein neuer Tag.
MÄRZ
Winterfrühlingssturm
Der Wind streift pfeifend über Dächer,
Regen peitscht, fast waagerecht
Ein Sturm zieht auf, tost noch und nöcher
Eiskalte Bö, im Nu durchnässt.
Fege nur, du Winterregen
Peitsche auf, gib ja nicht nach
Schlage um dich, wild, verwegen
Lass’ alles raus, wie du nur magst.
Doch wenn das Tosen ist vollbracht
Dann nimm den Winter mit am Ende
Ausgestürmt, vorbei die Schlacht
Der Frühling kommt, dies ist die Wende.
FEBRUAR
Zeit
Wie viele Kaffeebecher
Hetzen heut’ an dir vorbei?
Schnell im Gehen noch die email,
Tippfehler, einerlei.
Wie viele Smartphones
Multitasken durch die Stadt?
Wie viele Gespräche
Finden dabei nicht mehr statt?
Bewahr’ dir deine Ruhe,
Zeige Muße, geh’ bewusst,
Zeit kann man nicht gewinnen,
Durchs Leben sprinten
Bringt nur Frust.
JANUAR
Bleibt nichts, wie es war
Die Augen immer weit geöffnet
Blick unverstellt, Zukunft voraus
Löse die Fesseln, lichte den Anker
Verlasse dein viel zu enges Haus.
Der Horizont ist keine Grenze
Dahinter mag der Himmel sein
Doch wirst du ihn wohl nicht erleben
Lässt du dich auf den Weg nicht ein.
Schau nicht zurück, sondern nach vorne
Der Blick nach hinten hält dich auf
Veränderung hält die Seele lebendig
Ständiger Wechsel ist der Welten Lauf.