Seifenblase
Heute setze ich mich
in eine Seifenblase
schwebe davon
der Wind wird mich leiten
Wenn sie platzt
hänge ich mich an einen Löwenzahnsamen
wie an einen Rettungsschirm
Was soll mir schon passieren?
Sind doch nur Träume
Wenn wir in unseren Träumen nicht fliegen
Wann dann?
Herbst
Und plötzlich
können wir wieder Herbstfotos machen
und der Wind
scheucht Herbstgedanken
durch unsere Köpfe
und der Regen
wäscht Herbstfarben
in die Bäume
und es wird
wieder dunkel
und es wird
frostkalt bei Nacht
und dann
ist beinahe
schon wieder Weihnachten
Papierboot
Ich möchte mich
ganz klein zusammenfalten
wie ein Papierboot
treiben lassen im Ozean
Sorge dich nicht um mich
Wellen tragen
Frage nicht wohin
das Ziel ist nicht wichtig
solange deine Gedanken
bei mir sind
Schreibe sie auf meine Seiten
ich nehme sie mit
auf meine Reise
Das Bild
Ich sehe
drei Schiffe, blaues Wasser, den Horizont
Im Holzrahmen
In meinen Gedanken
fließt das Wasser
aus dem schief hängenden Bild
Ich fühle
Meer, Weite, unbegrenzt
wie das Wasser
aus dem Bild fließen
Zeit
Wenn ich die Zeit finde
bitte ich sie
stehenzubleiben
damit wir Luft holen können
und festhalten
was wirklich wichtig ist
bevor es weitergeht
in Lichtgeschwindigkeit
zum nächsten Moment
Fünf Minuten
Die Augen schließen
an nichts denken
die rosa Elefanten
bleiben draußen
und spielen Murmeln
Auszeit
die Wärme der Sonne
spüren
dem Prasseln des Regens
lauschen
nur du
im hier
und jetzt
Atmen
Weißschäumende Wellen
verlaufen im Sand
wie wir uns verlaufen
in unseren Bemühungen.
Wirft denn jede Lösung
ein neues Problem auf?
Irgendwann müssen wir auftauchen
und atmen
atmen.
Jetzt spüre ich es auch
Schneller, immer schneller
schlägst du
Takt um Takt im
Rhythmus der Musik
Wie viele Schläge noch
bis du zerspringst vor Glück?
Ich halte die Luft an
kann dich nicht stoppen
längst hast du erkannt
dass nicht die Musik
deinen Galopp bestimmt
ein Blick
ein Lächeln
eine Berührung
jetzt spüre ich es auch
Federleicht
Habe eine Hängematte
zwischen zwei Fixsterne gespannt
lass uns dort chillen
nur du und ich
federleicht
Was kostet die Welt?
Habe eine Hängematte
zwischen zwei Fixsterne gespannt
Gemeinsam
Wir reichen uns die Hand
Wie schon lange nicht mehr
Angstfrei, frei
In guter Absicht
Wir treffen einander
Auf Augenhöhe
Ohne Masken
Die aus Stoff
Und auch unsere Unsichtbare
Haben wir fallen lassen
Wer will sich noch verstellen
Nach der langen Zeit
Voller Einschränkungen
Wir wollen echt sein
Und leben
Gemeinsam
Rückenwind
Ich treibe durch die Welt
Mal hierhin, mal dort
Bleib, wo es mir gefällt
Woher soll ich auch wissen, welcher Ort
Für meine Reise am besten passt
Viel lieber lasse ich den Zufall
Auf seine Weise
Hinter jeder Ecke
Eine Überraschung verstecken
Und es ist fast immer der Fall
Dass ich schließlich genau dort bin
Wo ich von Anfang an hin wollte
Oder wollte ich am Ende
Immer dort sein, wo ich war?
Das nicht zu wissen
Ist beim Treibenlassen die Gefahr.